Eine Küche ohne Hängeschränke zu planen, stellt viele vor Kopfzerbrechen. Schließlich bieten mehr Schränke auch mehr Platz. Aber brauchen wir den überhaupt? Wenn wir in uns reinhorchen und ehrlich sind, dann brauchen wir von den gefühlt 100 Tupperdosen meist nur zwei bis fünf. Dreißig verschiedene Tassen? Müssen auch nicht sein.

Als ich meine Küche renoviert habe, war mir direkt klar, dass ich keine Hängeschränke mehr möchte. Das ist – zumindest bei meiner Mutter – auf viel Unverständnis gestoßen. „Weil man Oberschränke braucht!“, so ihre Aussage. Ich habe mich von meinem Plan damals allerdings nicht abbringen lassen und lebe seit nun mehr als zwei Jahren sehr gut ohne. Sorry, Mama! 🙂

Statt Schränken über der Arbeitsplatte habe ich mich übrigens für offene Regale entschieden. Wenn man ein paar Tipps beherzigt, ist es auch gar nicht schwer, Ordnung zu halten. Aber mehr dazu in den folgenden Tipps. Ich kann dir nur raten: Sei mutig und sag den Hängeschränken bye-bye!

Tipp 1: Küche entrümpeln

Tausend Tupperdosen, ein Sammelsurium an Tassen und unnützen Küchenutensilien? Maximalismus ist in Küchen ohne Hängeschränke kontraproduktiv! Spielst du mit dem Gedanken, auf Oberschränke zu verzichten, solltest du deine Küche im ersten Schritt entrümpeln. Beschränke dich auf die Dinge, die du in der Küche wirklich brauchst und Frage dich a la Marie Kondo „Does it spark joy?“. Alles was du nicht nutzt, kannst du verkaufen, verschenken oder entsorgen. So nutzt du sowohl den Platz auf den Küchenregalen als auch in den Unterschränken sehr viel sinnvoller.

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Wie Tief sollte ein Wandregal für die Küche sein?

Damit auch größere Speiseteller bequem auf dem Wandregal in der Küche platziert werden können, solltest du ein Regal bzw. Regalbrett auswählen, welches mindesten 30 cm tief ist.

Schöne Wandregale für deine Küche ohne Hängeschränke

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Wandregal Isolde* | Bild: MADE
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Wandregal Retro* | Bild: Ib Laursen
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Wandboard nach Maß* | Bild: Wohnholz

Tipp 2: Genügend Stauraum in Unterschränken einplanen

Planst du deine Küche ganz neu und möchtest auf Oberschränke verzichten, solltest du genügend Unterschränke einplanen. Sieh nach, wie viel Geschirr du besitzt, wie viele Töpfe, Pfannen und Küchenutensilien. Was davon soll bleiben? Was kann gehen? Ein guter Ansatzpunkt ist hier auch einfach zu schauen, wie viel Stauraum du bisher benötigt hast. Denke daran, dass die Unterschränke breit und tief genug sein müssen, um sperrigere Dinge wie Pfannen aufnehmen zu können.

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Tipp 3: Alternative Geschirraufbewahrung für die Küche ohne Hängeschränke

Je nachdem wie groß deine Küche ist, kann ein separater Geschirrschrank oder eine größere Kommode eine tolle Alternative für Hängeschränke sein. Ebenso bietet sich ein Highboard in einem angrenzenden Esszimmer an. Wie gesagt, kommt es auf die Aufteilung und Größe deiner Wohnung bzw. deines Hauses an.

Hast du in besonders hübsches Geschirr investiert, ist eine Vitrine eine Überlegung wert. So hast du deine Lieblingsstücke immer im Blick. Wie bei offnen Regalen ist hier allerdings Ordnung zu halten, damit die Vitrine nicht zum rummeligen Schandfleck in der sonst luftigen Küche wird.

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Geschlossene Geschirrschränke verzeihen Chaos dagegen. Einfach Türen schließen und schon sieht es ordentlich aus. Ein unaufgeräumter Schrank sollte idealerweise aber kein Dauerzustand sein. Sonst ärgerst du dich nur jedes Mal, wenn du wieder einmal diese eine bestimmte Servierschale suchst.

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Geschirrschrank Favoriten für die Küche

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Haze Vitrine* | Bild: ferm LIVING
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Highboard Feines Geflecht* | Bild: Couch
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IDÅSEN* | Bild: Inter IKEA Systems B.V.

Tipp 4: Geschirr auswählen, das miteinander harmoniert

Entscheidest du dich für offene Regale und eine Küche ohne Hängeschränke, sollte dein Geschirr miteinander harmonieren. Warum? Weil so auf dem Regal ein ruhiges, harmonisches Bild entsteht. Dabei geht es nicht darum, das typische Geschirrservices zu kaufen, bei dem alles matchy-matchy ist. Du kannst das Geschirr ruhig mixen, achte dabei aber auf ähnliche Farbpaletten oder Materialien. Steingut Geschirr in natürlichen Tönen wirkt zum Beispiel meist harmonisch miteinander.

Das Material liegt übrigens absolut im Trend und gehört in jede Scandi-Küche! In diesem Artikel habe ich mich intensiv mit Steingut auseinandergesetzt. Falls du neugierig bist, klick nach dem lesen dieses Beitrags gerne auf den Link und lies direkt weiter. 🙂

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Tolles Steingut Geschirr im skandinavischen Stil

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Sandrine Geschirr* | Bild: Bloomingville
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Speiseteller-Set Rustic* | Bild: House Doctor
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New Norm Serie* | Bild: Menu

Tipp 5: Mit ausgewählte Küchenutensilien dekorieren

Offene Regale sind eine luftige Alternative in eine Küche ohne Hängeschränke. Sie lockern die Küche aber nicht nur auf, sondern bieten neben Geschirr Platz für schöne (!) Küchenutensilien. Platziere auf den Regalen wirklich nur Dinge, die du selbst optisch ansprechend findest. Perfekt sind z. B. Salz- und Pfeffermühlen aus Holz, Küchenhelfer aus Holz oder schöne Aufbewahrungsgläser für trockene Lebensmittel.

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Ein Beitrag geteilt von JAZMiN (@jazminali)

Bei hellen Holzregalen im skandinavischen Stil kannst du mit Küchenutensilien in einem anderen Holzton spannende Akzente setzen. Um mehr Textur in das Gesamtbild zu bringen, eignen sich auch Kannen aus Steingut hervorragend. Ein entspanntes Bild ergibt sich, wenn du Ton-in-Ton arbeitest, wie in dem Beispiel vom Instagram Account swantjeundfrieda. Sehr schön ist hier auch, dass Regal und Wand in derselben Farbe gestrichen sind. So integriert sich das Wandregal sehr dezent in die Küche.

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Ein Beitrag geteilt von Swantje Hinrichsen (@swantjeundfrieda)

Hübsche Küchenutensilien für dein offenes Regal

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Pfeffermühle* | Bild: Normann Copenhagen
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Terrazzo Schneidebrett* | Bild: HKliving
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Grød Kanne* | Bild: Broste Copenhagen

Tipp 6: Künstlerische Akzente setzen

Bilder und Pflanzen sind feine optische Highlights im offenen Küchenregal. Sie bringen eine Prise Kunst in die Küche. Pflanzen sorgen zudem für ein besseres Raumklima. Das frische Grün sorgt für mehr Lebendigkeit und passt natürlich perfekt zu warmen Holztönen.

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Ein Beitrag geteilt von The Bluff House (@thebluffhouseatx)

Magst du es ganz minimalistisch, kannst du das Wandregal gänzlich zur Präsentation deiner Kunst und Pflanzenfreunde nutzen. In Kombination mit einem Küchenbrett aus Holz schaffst du ein visuell ansprechendes Stillleben in deiner skandinavischen Küche.

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Ein Beitrag geteilt von jule 🌝 (@birchcrib)

Kunst für die Küche

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Reading Poster* | Bild: Fine Little Day
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Pure Vases Poster* | Bild: Juniqe
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Oh la la Poster* | Bild: Juniqe

Tipp 7: Utensilien, Deko & Geschirr aufeinander abstimmen

Soll in deinem Küchenregal Deko Platz finden, achte darauf, dass diese mit dem Geschirr und anderen Küchenutensilien harmoniert. Steingut Vasen passen gut zu Steingut Geschirr in einem ähnlichen Ton, Holzutensilien und Schneidebretter lassen sich so gut wie unendlich kombinieren. Ein spannender Blickfang kann z. B. auch eine Schale aus schwarzem Metall oder Messing sein.

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Ein Beitrag geteilt von Kary & Sarah|Re/Max Gold (@soulfulrealestate)

Eine Küche ohne Oberschränke bietet viele Möglichkeiten, die Küche immer wieder neu und spannend zu gestalten. Damit das Konzept aufgeht, solltest du dich jedoch in Minimalismus üben. Auf offenen Regalen ist kein Platz für Gerümpel. Der Raum in Schubladen und Unterschränken ist ebenso begrenzt und sollte beim Verzicht auf Oberschränke clever genutzt werden.

Wie im skandinavischen Einrichtungsstil üblich, lautet das Credo „weniger ist mehr“. Wenn du dich daran hältst, wirst du mit deiner Küche ohne Hängeschränke sehr glücklich werden.